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Es ist momentan ja noch gar nicht absehbar, wann und wie die Einschränkungen wegen des Coronavirus aufgehoben werden können.Bis zum 19. April sind auf jeden Fall alle öffentlichen Gottesdienste abgesagt. Nun habe ich mich in Rücksprache mit meinen Mitarbeitern entschlossen, auch die Feier der Erstkommunion in St. Sebastian (geplant am 26. April) abzusagen. Wann sie gefeiert werden kann, ist ungewiss: ob im Sommer oder gar im Herbst? Schließlich ist so eine Erstkommunionfeier ja auch eine Art "Großveranstaltung" mit vielen Menschen. Für Rottenbauer hatten wir ja schon länger abgesagt, da sie am 19. April geplant war.

In diesen Tagen müssen ich und Diakon Johann Loch-Karl die Abendmahlsmessen in verschlossener Kirche feiern – auch die Osternachtfeier um 5.30 Uhr in St. Sebastian. Das ist für mich fast nicht ertragbar. Alles sträubt sich dagegen, so allein und ohne die Glaubenden Eucharistie zu feiern. Was bin ich ohne Euch? – Doch unser Bischof meint, das sei eine Art von „Stellvertretung“ für die ganze Gemeinde. Wir werden also um 19.00 Uhr in der Kirche St. Sebastian feiern. Wir werden Euch und alle in diese Feier einschließen, indem wir bewusst Zeiten des ausdrücklichen und ebenso stillen Gebetes einfügen.

Dennoch ist es mindestens ebenso gut und wertvoll, wenn sich Familien oder ähnliche kleine Gemeinschaften oder auch einzelne zu Gebet und Gottesdienst versammeln. Miteinander einen Text aus der Bibel lesen, sich darüber austauschen, etwas Stille halten, an Menschen denken, die mit uns verbunden sind und/oder unser Gebet besonders benötigen, verbunden auch mit einem Vaterunser oder auch dem einen oder anderen Lied aus dem Gotteslob oder einem anderen Liederbuch – das ist sicher jeder und jedem möglich und Ausdruck unseres gemeinsamen Glaubens: Wir vertrauen dem Gott und Vater Jesu Christi, dem wir unser Leben verdanken und der unsere Freude und unsere Kraft ist. An IHM halten wir uns fest in der Zuversicht, dass ER uns gerade in schwierigen Zeiten nicht allein lässt. Denn am Ende siegt die Liebe. Das ist die Osterbotschaft.

„Ich lasse dich nicht los, ehe Du mich segnest“, so spricht der Erzvater Jakob im Buch Genesis (32, 27), als er in dunkler Nacht bis zum Morgengrauen mit einer Gestalt ringt, die sich ihm endlich als Gott offenbart. „Jakob gab diesem Ort den Namen Penuel (Gottesgesicht) und sagte: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch mit dem Leben davongekommen.“ (Gen 32,31) – An Gott festhalten, bis ER uns segnet. Das ist auch heute wichtig.

Die Gottesdienste, die in TV Mainfranken und Youtube übertragen werden, sind für viele eine willkommene Weise, mit dem Bischof und der ganzen Diözese verbunden zu sein. Sicher kann das die Gemeinschaft in der Kirche nicht in gleicher Weise ersetzen, aber es bleibt uns ja auch sonst nur die Möglichkeit über Telefon oder Video zu kommunizieren. Vielleicht schätzen wir später die gemeinschaftliche Gottesdienstfeier in unserer Kirche umso mehr.

Immer wieder wird in diesen Tagen auf die „geistliche Kommunion“ hingewiesen. Jedes Gebet, das mit ehrlichem Herzen gebetet wird, jede Lesung der Heiligen Schrift, jeder Gedanke an Gott mit Bitte, Klage oder Dank ist „geistliche Kommunion“, weil wir uns mit IHM, dem Spender allen Lebens verbinden, besser gesagt: Wir erinnern uns seiner Gegenwart, mit der ER uns immerzu umfängt. ER ist die Kraft unseres Lebens.

Die Lesungstexte könnt Ihr im Internet unter anderem auf den folgenden Seite lesen und herunterladen: www.bibelwerk.de

Für die Familien mit Kindern hat das Familienreferat des Bistums gute Anregungen zur Gestaltung veröffentlicht. Sie sind auch auf unserer Homepage www.joseba-wuerzburg.de zu lesen. Außerdem liegen in jeder unserer Kirchen ausgedruckte Exemplare bereit. Die Eltern der Erstkommunionkinder werden darüber informiert und auch per E-Mail „beschickt“.

Weitere aktuelle Hinweis und Anregungen sind dort jederzeit veröffentlicht.

Für Ostern haben wir in beiden Kirchen (St. Sebastian und St. Josef) (kleine) Osterkerzen bereit gestellt. Sie werden in der Feier der Osternacht (s.o) gesegnet und können im Laufe des Ostersonntags in der Kirche abgeholt werden. Außerdem werden Kerzen für die Seniorenheime in unseren Stadtteilen gesegnet und für jede Gruppe dorthin gebracht, damit auch sie einen sichtbaren Gruß und Segen von uns erhalten.

Jetzt ist diese E-Mail fast ein kleiner „Hirtenbrief“ geworden. Ich habe Euch ein wenig mein Herz geöffnet.

Ich bin mit Euch allen herzlich verbunden und wünsche Euch und allen in der Familie Gottes Segen und Liebe! ER behütet Euch!

Euer Alfred  

Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft JoSeba

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