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Das Schweigen der Glocken

An bestimmten Tagen erklingen keine Glocken oder werden durch andere akkustische Signale ersetzt.

Einmal im Jahr verstummen die Glocken. Vom Gloria im Gründonnerstagsgottesdienst bis zum Gloria in der Osternachtfeier schweigen die Glocken. Übrigens verstummt zur selben Zeit auch die Orgel. Damit soll die Trauer und Betroffenheit über das Leiden und Sterben Jesu zum Ausdruck gebracht werden. Die drei Kartage werden deshalb auch stille Tage genannt.

Klappern oder Ratschen als Ersatz

Die Ministranten ziehen an diesen beiden Tagen mit ihren Klappern und Ratschen durch das Dorf. Um 6.00 Uhr, um 12.00 Uhr und um 18.00 Uhr rufen sie die Bevölkerung zum Gebet. Dadurch dass sich Rottenbauer so sehr vergrößert hat, dauert es fast eine Stunde, bis sie in die letzten Ecken gekommen sind. Immer wieder teilen sich die Gruppen, so dass in manchen Straßen nur zwei „Klapperkinder“ durchlaufen und das Klappern etwas dünn wird. 
Am Karsamstag gehen sie dann von Haus zu Haus und sammeln für die „Klapperkinder“ als Lohn für ihren Dienst. Früher gab es Eier oder andere Naturalien, heute bekommen sie etwas Geld oder Süßigkeiten. Ein Teil des Geldes spenden sie immer an ein Projekt, der andere Teil wird untereinander aufgeteilt.
Ich finde es toll, dass die Ministranten diesen Brauch noch aufrechterhalten. An vielen Orten gibt es ihn schon nicht mehr, denn es ist gar nicht so einfach Kinder und Jugendliche dafür zu begeistern. Immerhin sind sie zwei Tage fast ununterbrochen unterwegs, denn zwischendrin gibt es ja auch noch Ministrantenproben und Gottesdienste. Und wer steht schon in den Ferien freiwillig um 5.30 Uhr auf?

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